Mit gemischten Gefühlen (zumindest beim Betreuer) ging es am vergangenen Wochenende für die D-Jungen (genauso wie für die D-Mädchen) zur Talentiade nach Rheinbach. Wer und was würde uns dort erwarten? Gut, die beiden Mannschaften aus Dormagen und auch Rheinbach waren bekannt, aber die anderen? Wie stark würden die Kreis- und Vizekreismeister der anderen Kreise des Handballverbands Mittelrhein sein? Hat unsere sehr junge Mannschaft eine Chance, gegen sie zu bestehen? Aber was sollte schon schief gehen: Eine tolle und wichtige Erfahrung, sich mit den besten sieben Mannschaften zu messen, würde es auf jeden Fall sein.

Und um es vorwegzunehmen: Es war viel mehr als eine Erfahrung!

Die Mannschaft war von Beginn an voll bei der Sache, auch wenn der erste Tag mit mittlerweile ungewohnter Manndeckung zu bestreiten war. Das galt aber offensichtlich für alle teilnehmenden Mannschaften. Nach Siegen gegen den Oberberg-Meister JSG Gelpetal/Wallefeld und dem Vizemeister aus dem Handballkreis Bonn-Euskirchen-Sieg (BES) sowie einer Niederlage gegen den Aachen/Düren-Meister BTB Aachen wurde sogar das Halbfinale erreicht.

Zwischendurch mussten die Jungs dann noch einen Koordinationswettkampf abliefern, mit einigen Geschicklichkeits- und Schnelligkeitsübungen. Das war dann doch für den ein oder anderen ein ungeliebtes Metier, steht man doch lieber mit dem Ball auf dem Feld.

Im Halbfinale wartete der favorisierte Ausrichter und ungeschlagene BES-Meister HSG Rheinbach/Wormersdorf. Mit gehörigem Respekt ging die Mannschaft das Spiel an, kassierte sie doch vor nicht allzu langer Zeit noch eine deftige Klatsche in einem Freundschaftsspiel. Schnell stand es 2:7. Doch plötzlich merkten die Jungs, dass man gar nicht so chancenlos ist und so holten sie Tor für Tor auf und kamen sogar bis auf ein Tor heran. Dass es dann am Ende mit 13:17 doch nicht reichte, lag sicher am Nachlassen der Kräfte – immerhin waren mittlerweile insgesamt 60 Minuten Handball gespielt + Koordinationswettkämpfe – und dem fehlenden Quäntchen Glück. Umso erfreulicher waren dann die Kommentare der gegnerischen Eltern, dass ihre Mannschaft zum ersten Mal richtig gefordert wurde.

Im Spiel um Platz drei ging es nun gegen den TSV Bayer Dormagen, unserem Konkurrenten und Meister aus der Kreisliga, der in der Meisterschaft den einzigen Verlustpunkt dem TuS zu verdanken hatte. Optimal durch Coach Marian Cirloganescu eingestellt gelang die Revanche für das zweite, hoch verlorene Saisonspiel. Das Spiel endete 14:12, der dritte Platz war erreicht und mit Glücksgefühlen aber völlig k.o. wurde die Heimfahrt angetreten.

Am nächsten Tag stand die gewohnte 1:5-Deckung auf dem Programm. Und wieder warteten 75 Minuten Handball auf alle Kinder, den Muskelkater vom Vortag in den Knochen.

Diesmal lief die Vorrunde noch besser als am Samstag. Alle drei Spiele konnten überzeugend gewonnen werden, die Jungs verzückten nicht nur ihre Eltern, und so rechnete man sich im Halbfinale durchaus Chancen auf ein Finale gegen den Gastgeber aus, auch wenn mit Jan Uerlings der erste verletzungsbedingte Ausfall zu beklagen war.

Leider kam nun ein Bruch ins Spiel. Die Gegner vom VfL Gummersbach, am Vortag noch Letzter, hatten sich „über Nacht“ verstärkt, die Kräfte ließen immer mehr nach und damit auch die Konzentration. Enttäuscht und mit hängenden Köpfen verließen die Jungs nach dem 7:10 das Feld. Der Traum vom Finale war geplatzt und dazu verletzte sich auch noch Jakob Speth.

Marian und Nico mussten vor dem Spiel um Platz drei noch einiges an Aufbauarbeit leisten, was auch gelang, denn gegen den TSV Bonn rrh. war die Motivation, das Spiel zu gewinnen, deutlich zu erkennen. Es wurde ein enges Spiel. Es ging hin und her und erst drei Sekunden vor Schluss gelang den Bonnern das entscheidende Tor zum 7:8. Doch auch jetzt galt, den Kopf nicht in den Sand zu stecken.

Die Jungs haben im Rahmen und teilweise über ihren Möglichkeiten alles gegeben und gekämpft und alles in allem einen hervorragenden 5. Platz bei der Talentiade belegt, übrigens gemeinsam mit Bayer Dormagen. Zieht man nur die beiden Spielrunden in Betracht, wären sie sogar auf dem 2. Platz gelandet! Ein Riesenerfolg!!!

Und so verabschiedeten sich 11 Jungs von ihrer ersten Teilnahme bei einer Talentiade, die übrigens hervorragend ausgerichtet und organisiert wurde(!), und können richtig stolz auf ihre Leistungen sein. Selbst den pessimistischen Betreuer haben sie restlos überzeugt und in ihren Bann gezogen! Und für die meisten ergibt sich vielleicht im nächsten Jahr erneut die Chance auf eine Teilnahme, denn nur vier von ihnen müssen in die C-Jugend wechseln.

Es spielten: Fabian Bremer, Jonathan Dobiey, Henrik Faust, Leon Kofahl, Jörn Pieritz, Jacob und Lucas Rehfus, Jakob Speth, Tristan Strauch, Jan und Nick Uerlings.