zwei Tage, und das mit 24 Mannschaften aus ganz Deutschland! Eine riesige organisatorische Herausforderung. Am ersten Tag fanden 90 (!) Spiele à 14 Minuten parallel in vier Hallen statt, am zweiten Tag die letzten Hauptrunden- sowie Platzierungsspiele (insgesamt 20) in einer Halle, vor 700 Zuschauern! Jeder Platz, von 1 bis 24 galt es auszuspielen. Jedes Team hatte mindestens 9, die besten Vier 10 Spiele.

Seit mehreren Jahren ist auch der TV Rheinbach vertreten, der in diesem Jahr mit unserem Verein kooperierte, um ein großes und schlagkräftiges Team stellen zu können, das unter dem Namen JSG Rheinbach/Königsdorf als SERBIEN in der Vorrundengruppe A an den Start ging.

Nach dem Check-In gab es am Anreisetag ein „Grand Opening“ für alle Sportler und Betreuer. Am nächsten Morgen ging es dann nach mehr oder weniger viel Schlaf endlich auf die Platte. Ausgestattet mit roten Serbien-Trikots wartete der erste Gegner Deutschland (JSG Weserbergland). Wie bei allen anderen Spielen auch, war direkt WM-Stimmung spürbar: Die Mannschaften liefen mit den Nationalfahnen ein, stellten sich an der Mittellinie auf und erwarteten wie die aufgestandenen Zuschauer die Nationalhymnen. Nur mit dem Mitsingen der Hymne klappte es nicht so ganz. J Während des Spiels unterstützten die Fans (Eltern und Geschwister) die Mannschaft lautstark. Am Ende stand ein 8:4-Sieg zu Buche, ein guter und wichtiger erster Schritt in Richtung Hauptrunde. Auch Südkorea (HSG Grönegau Melle) stellte die Jungs vor keine Probleme und selbst die stark eingeschätzte russische Mannschaft (HSG Nordhorn) wurde klar mit 8:2 besiegt. Jetzt zahlte es sich aus, dass unsere JSG zuvor mehrere gemeinsame Trainingseinheiten absolviert hatte, sehr harmonisch aufspielte und als Team überzeugen konnte, was sich auch neben dem Platz immer wieder zeigte. Im Gefühl des sicheren Sieges tat man sich dann jedoch gegen Frankreich (GIW Meerhandball) etwas schwerer und konnte nur knapp mit 9:7 gewinnen. Damit war dann aber in der Vorrunde der erste Platz und die Mitnahme des Maximums von vier Punkten in die Hauptrunde sicher, so dass die Niederlage im letzten Spiel gegen Brasilien (HSG Eckbachtal) verschmerzbar war.

Am Nachmittag folgten die ersten beiden Duelle der Hauptrunde gegen den Zweit- und Drittplatzierten der Gruppe B, einer allem Anschein nach sehr ausgeglichenen und stark besetzten Gruppe. Und so setzte es gegen Mazedonien (HSV Hamburg) auch eine deftige 4:9-Niederlage, die Hoffnung auf das Halbfinale schwand. Doch schon im nächsten Spiel gegen Japan (SG AC/Eintracht Berlin) hatten sich die Jungs wieder gefangen und siegten in einem engen Match verdient mit 9:7. Nun wartete „nur noch“ der Tabellenführer der Vorrunde, Spanien (HSG Dudenhofen), der eine völlig unerwartete Niederlage gegen Deutschland kassierte und kleine Hoffnungen auf den Halbfinaleinzug wieder aufkeimen ließen. Doch zunächst ging es zum „Players-Night-Buffet“ und irgendwann auch ins Bett.

Der zweite Tag lief dann nicht sonderlich gut an. Spanien zeigte ein komplett anderes Gesicht als am Ende des Vortags. Die JSG konnte dem Angriffsfeuerwerk der Dudenhofener mit dem Spieler des Turniers in ihren Reihen nicht standhalten und verloren auch in der Höhe verdient mit 14:4. Obwohl damit die Hoffnung auf zwei weitere Spiele begraben war, konnte es die große Freude über einen unerwarteten dritten Hauptrundenplatz und somit das Spiel um Platz 5 nicht trüben. Zuvor galt es aber, alle teilnehmenden Mannschaften in den Platzierungs- und Halbfinalspielen gebührend zu unterstützen und zu feiern. Die Stimmung war grandios in der vollbesetzten Halle am Eisteichweg in Anderten. Alle Spieler wurden namentlich aufgerufen, die Hymnen erklangen, die Torschützen und Torhüter wurden über Lautsprecher gefeiert. Dazu das bunte Bild der Fans auf den Tribünen – das Turnier verdient zurecht den Namen „Mini-WM“.

Dann war es soweit, unsere Jungs traten ein letztes Mal auf’s große Parkett, geschmückt mit rot-blau-weißen Irokesenperücken, die sie sich von ihren Eltern ausgeborgt hatten. Gegner war Norwegen (VfL Horneburg) und es entwickelte sich ein Spiel, das an Spannung kaum zu überbieten war – sieht man mal vom vorangegangen Spiel um Platz sieben ab, das im 7m-Werfen in die zweite Runde ging. Häufiger Führungswechsel und starke Abwehrreihen bestimmten die 14 Minuten, nichts für schwache Nerven. Fünf Sekunden vor Schluss war dann das Tor zum 7:6 per 7m die Entscheidung für Serbien und bedeutete den 5. Platz für die Jungs aus Rheinbach und Königsdorf. Die Eltern blickten in strahlende Gesichter und die Kinder in nicht minder strahlende ihrer Eltern. Ein toller Erfolg! Wurden doch einige namhafte Vereine wie HC Erlangen, TSV Hannover Burgdorf, HSG Nordhorn oder TSG Ludwigshafen-Friesenheim hinter sich gelassen.

Nach dem Spiel um Platz drei stand dann vor dem Finale ein weiteres Highlight auf dem Programm – der Einmarsch aller 24 Nationen, begleitet vom offiziellen WM-Maskottchen „Stan“. Ein weiteres tolles Bild dieses Turniers. Im anschließenden Finale über 2 x 15 Minuten wurde dann Katar (JSG Melsungen) gegen Mazedonien mit 16:11 völlig zurecht Sieger der Mini-WM.

Ein grandioses Event, wovon alle Spieler sicher noch lange zehren werden und sicher unvergessen bleiben wird, hervorragend organisiert, nicht nur vom ausrichtenden Verein sondern insbesondere auch von den Rheinbacher Trainern und Betreuern. Und somit schicken wir ein riesiges Dankeschön für die Einladung und die Organisation an die Freunde aus Rheinbach!!