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Frechen ist blau-weiß
Königsdorfer Kraniche schlagen in einem bis in die Schlusssekunde spannendem Derby die Frechener Löwen mit 28:27 (14:10)
5 lange Jahre war der letzte Aufritt der Königsdorfer Ballwerfer in der Verbandsliga Mittelrhein her. Am Samstag war es dann endlich wieder so weit und welcher Gegner wäre besser geeignet, um in die Spielzeit zu starten, als die Nachbarn vom HSV Frechen?
Theoretisch top vorbereitet, inklusive Videostudium und virtuellen Grüßen vom ehemaligen Mitspieler und Ex-Pushwart Paolo („zeigt, dass Frechen blau-weiß ist“), zeigte sich in den ersten Minuten nach Anpfiff der Partie, dass man das Ablegen von Nervosität scheinbar nicht trainieren kann. 6 Minuten und 34 Sekunden musste sich das Königsdorfer Publikum gedulden, bis man das erste Tor der Saison durch Kapitän Marvin Link feiern konnte. Dieses schien ein Brustlöser zu sein, denn kurze Zeit später folgte ein Doppelpack durch Mika Beier und die erste zwei Tore Führung (3:1) gab dem Team etwas Sicherheit. In der Folge konnte man sich peu à peu absetzen und führte in der 23. Spielminute mit 12:6. Sich in Sicherheit wähnend nahm man sich nun im Angriff einige überhastete und unvorbereitete Abschlüsse und die Jungs vom HSV nutzten die 4-Minütige Schwächephase mit einem 0:4-Lauf, um auf zwei Tore zu verkürzen (12:10). Auch wenn man sich kurz vor der Pause mit zwei eigenen Toren noch einigermaßen fing und dadurch eine vier Tore Führung (14:10) zum Halbzeitpfiff erspielt hatte, war klar, dass die Frechener Löwen heute bis zum Ende ein unangenehmer Gegner bleiben würden.
Und wie einige der anwesenden Zuschauer befürchtet und andere erhofft hatten, konnten die Gäste im zweiten Spielabschnitt Tor um Tor aufholen, bis den beiden starken Linkshändern des HSV Frechen erst der Ausgleich (20:20 durch Jens Girgsdies) und dann sogar die Führung (21:22 durch Wolfram Goetz) gelang. Trainer Franziskus Bleck reagierte knapp 10 Minuten vor Ende mit seiner letzten Auszeit und schwor seine Männer auf die Schlussphase und die damit bevorstehende Crunch-Time ein. Neuzugang Hendrik Bochow, clever in Szene gesetzt durch den nun intelligent Regie führenden Marvin Link, konnte durch zwei Tore in Folge wieder eine Führung herausspielen, die auch über die Ziellinie gerettet wurde.
Während Coach Bleck sich sichtlich fertig mit den Nerven erstmal setzten musste, freuten sich seine Spieler über den Derby-Sieg und nach über einem halben Jahr konnten die treuen Königsdorfer Fans wieder dem bekannten „GBH-GBH-GBH“ Schlachtruf lauschen.
Trainer Franziskus Bleck mit seinem Fazit: „Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase haben wir den Turbo gezündet und 20 Minuten lang dominiert. Dass wir dann Frechen durch Undiszipliniertheiten wieder ins Spiel holen, lässt sich zwar durch diverse Faktoren erklären, nervt mich aber trotzdem ungemein. An dieser Stelle ein Lob an den Gegner: nicht alle Teams zeigen nach einem 6 Tore Rückstand solch eine Moral und kämpfen sich wieder ran – die zweite Hälfte gehörte klar dem HSV und eine Punkteteilung wäre schlussendlich nicht unverdient gewesen. Wir können uns einerseits bei Sebastian Kretschmann bedanken, der insbesondere in den ersten 30 Minuten der gewohnt sichere Rückhalt war. Andererseits hat uns Lars Brauner in der zweiten Hälfte durch seine individuelle Qualität im Angriff im Spiel gehalten. Ich will nicht groß auf die Euphoriebremse treten, wir hatten viele gute Szenen, aber wir können es noch wesentlich besser. Schlussendlich zählt, dass wir zwei Punkte geholt haben und mit dem Derbysieg zumindest bis zum Rückspiel in Frechen gezeigt haben, dass Frechen blau-weiß ist.“
Verfasser: Nico Pick