Gute Nerven brauchte Laura sicherlich am vergangenen Wochenende. Wieder einmal standen zwei Spiele innerhalb von 24 Stunden auf dem Programm. Freitagabend ging es los an den Niederrhein nach Aldekerk. Bevor das Spiel überhaupt startete, wurde den Spielerinnen direkt klar gemacht, wer der klare Favorit in der Halle war und dass das anstehende Spiel im Hinblick auf die Platzierung der Teams in der Nordrheinliga keinen Einfluss mehr hatte: die offizielle Siegerehrung zum Titelgewinn des Nordrein-Meisters durch den Verband fand statt. Gepusht durch die Feierlichkeiten zündeten die frisch gekürten Meisterinnen so richtig die Rakete. In bester Torwurflaune landete ein Ball nach dem anderen im Tor der Gäste aus Königsdorf. Die Abwehr wurde überrannt und auch sonst lief fast gar nichts bei der wC1. Nach 25 Minuten standen zwar 20 Tore auf der Anzeigetafel, davon gingen aber nur 4 auf das Konto der Blau-Weißen. In der zweiten Hälfte wurde das Königsdorfer Spiel etwas besser, die Konzentration der Gastgeber ließ phasenweise nach – verständlich bei der hohen Führung. Letztendlich gewann der TV Aldekerk das Spiel ganz deutlich mit 31: 15 und ließ sich als würdiger Meister von den Zuschauern in der Halle feiern.

Nun lag es an Laura, die Spielerinnen wieder aufzubauen und für das nächste Spiel in weniger als 20 Stunden zu motivieren. Abhaken, volle Konzentration und neu durchstarten, lautete die Devise, denn das Spiel gegen den TSV Leverkusen sollte und wollte unbedingt gewonnen werden. Anders als gegen Aldekerk konnte die Mannschaft am Samstag in (fast) voller Stärke antreten und war hochmotiviert, gegen die Leverkusener Spielerinnen aufzutrumpfen.

Glaubte man am Freitagabend noch, die Mädchen hätten das Handballspiel zum Teil verlernt, so zeigten sie in „heimischer“ Halle, dass sie sehr wohl eine perfekte Mannschaftsleistung mit schönen handballerischen Aktionen abliefern können. „Es ist uns gelungen, ein paar gute Szenen und Momente zu zeigen, schöne Spielzüge und ein richtig gutes Abwehrverhalten,“ lobte Laura nach der Partie. Die Mannschaft des TSV musste sich in den ersten 10 Minuten des Spiels gefühlt haben wie der TuS am Abend zuvor. Die Bayer-Spielerinnen konnten erst in der 11. Minute durch einen verwandelten 7-Meter ihr erstes Tor erzielen. Die TuS-Mädchen zeigten geschlossene Reihen vorm Tor, da war für die Gegnerinnen kein Durchkommen. Dementsprechend standen an diesem Tag zur Halbzeit 4 Zähler für den TSV und 11 für den TuS auf der Anzeigetafel. In der zweiten Hälfte ließ Lauras Team nichts anbrennen und legte noch 13 Tore drauf, wobei die Leverkusenerinnen lediglich vier weitere Tore erzielen konnten. Endstand 24:8! Ein schöner Sieg, auf den die Mädchen stolz sein können! Das letzte Spiel der Saison steht für Samstag gegen den Bergischen HC an. Dort sollte man nicht mit einer erneuten emotionalen Achterbahnfahrt rechnen; dort will die Mannschaft ganz klar erneut als Sieger von der Platte gehen.

Bericht: Kathrin Kessen

Fotos: Caro Janda