TuS Königsdorf 1900 e.V.
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Neu formierte Mannschaft steigert sich nach verschlafener Anfangsphase enorm und macht Hoffnung für die nächsten Spiele
Der Harz ist ein Gebirge an der Schnittstelle von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Gemäß einer oberflächlichen Internet-Recherche muss man dort unbedingt mal nach Wernigerode, Goslar sowie hoch auf den Brocken. Ob Spieler der aktuellen C1 schon einmal auf den Brocken gestiegen sind, ist nicht überliefert, weil es weder Thema auf der Spielerbank noch auf den elterlichen Zuschauerrängen ist. Warum auch? Was aber durchaus Thema ist, ist nicht „der“ Harz, sondern „das“ Harz, was wiederum daran liegt, dass es im Jugendhandball diese seltsame Regel gibt, nach der Heim-Mannschaften entscheiden können, ob in einem Handballspiel geharzt wird oder nicht. Das bedeutet dann, dass sich alle Spieler einen Brocken Harz auf die Finger schmieren und mit dann ordentlich verklebten Fingern Handball spielen, auf dass der Ball leichter gefangen wird. Das ist in etwa so, als würde man sich im Fußball Pattex auf die Schlappen schmieren, weil so das Leder bei der Ballannahme nicht mehr so schnell verspringt. Aus erster Quelle weiß man, dass sich genau das sicherlich viele Fußball-Trainer wünschen – allein es ist ihnen nicht vergönnt. Im Handball ist das anders. Hier wird nach Herzenslust geharzt, was halt zur Sportart gehört wie der Filz zum Tennis.
Die blau-weiße C1 spielte am vergangenen Samstag erst zum zweiten Mal mit verharzten Fingern. Beim ersten Mal ging das mächtig in die Qualifikationshose und nicht wenige C1-Fans befürchteten ein ähnliches niederschmetterndes Ergebnis im ersten Spiel der Saison wie seinerzeit. Doch dies blieb glücklicherweise aus.
Verschlafener Anfangsphase folgt tolle Leistungssteigerung
Zum Saisonauftakt der C1 ging es in Holweide gegen die Zweitvertretung der JSG Handball Köln, also einem durchaus ambitionierten Leistungszentrum. Harz hin oder her – hochmotiviert gingen die Jungs der neu zusammengestellten C1 in ihr erstes Saisonspiel. Und ganz vielleicht waren sie dabei zunächst ein bisschen übermotiviert. Denn die Anfangsphase der Partie verlief alles andere als günstig für sie. Ganz im Gegenteil: Nach wilden ersten Minuten stand es schnell 11:1 für die Gegner – genau der richtige Zeitpunkt für eine Auszeit. Die Trainer nutzten ihre Chance, um ihr Team zu beruhigen, ein paar Fehler anzusprechen und sich neu zu formieren. Gesagt, getan – und plötzlich entwickelte sich eine bemerkenswerte ausgeglichene Partie auf dem Holweider Parkett. Zwar fiel dem gemeinen Beobachter die etwas ausgereiftere Spielanlage der Gastgeber und deren ausgereifteres Zusammenspiel schon noch ins Auge, aber die Jungs in den blauen Trikots hielten nun dynamischer, entschlossener und mit guten Einzelleistungen dagegen. Das Ergebnis war zur Halbzeit zwar immer noch ein Rückstand von 13-27, aber das Spiel war nun Dank der Intervention des Trainer-Teams deutlich ausgeglichener. Und dieser Trend setzte sich in der zweiten Halbzeit fort. Das Spiel ging hin und her und Tore fielen auf beiden Seiten fast zu gleichen Teilen. Lediglich der überragende gegnerische Torwart verhinderte, dass der TUS die zweite Spielhälfte für sich entschied. Zieht man nur diese zu Rate, endete Halbzeit 2 mit 13:15 aus Königsdorfer Sicht. Auf der Ergebnistafel stand schließlich das Endergebnis von 26:42. Aus Sicht vieler Beobachter war dieses Ergebnis etwas zu hoch, hatte sich die C1 doch nach der erwähnten Anfangsphase enorm gesteigert und zumindest 30-35 Minuten sehr guten Handball gezeigt, der Mut macht für die nächsten Spiele.
Die zu Beginn erwähnte und für Laien schwer verständliche Harz-Regel hatte also kaum noch negativen Einfluss auf die Leistung der Jungs. Das und die zweite Halbzeit machten jedenfalls Mut, dass in dieser Saison noch der ein oder andere Saisonsieg möglich ist – egal welcher Brocken denn nun auf dem Spielplan steht. In der nächsten Woche geht es laut diesem im ersten Heimspiel der Saison gegen die HGV Hürth-Gleuel in der Frechener Herbertkaul weiter. Der kommende Gegner gewann sein erstes Saisonspiel mit 34:22 gegen Refrath/Hand – einfacher wird es also nicht. Aber einfach kann ja auch jeder.