TuS Königsdorf 1900 e.V.
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Lieber Clemens, danke für deine Zeit! Für alle, die dich nicht persönlich kennen, stelle dich doch bitte vor.
Wer ist Clemens Brill?
Hi! Ja, ich bin Clemens Brill, aber das reicht wohl nicht. *lach* Ich bin Handballer , Lehrer, Vorstandsmitglied und seit einem Jahr auch Königsdorfer Bürger. Aber was mich ausmacht ist, dass ich sehr teamorientiert, gewissenhaft und loyal bin. Alles, was ich so mache, da gebe ich einfach alles dafür. Mein Bestes geben, mich einbringen, um die Mannschaft oder die Gemeinschaft voranzubringen.
Lehrer, für welche Fächer?
Für die Fächer Mathematik und Sport in Grevenbroich, das ist nicht ganz so weit weg, aber mit genügend Abstand zum Privaten. Das gefällt mir ganz gut. *lach*
Das heißt, alle deine Sportschüler werden später mal Handballstars? *zwinker*
Ich glaube nicht, Handball in der Schule ist immer noch etwas ganz anderes als im Verein, aber über ein paar Schüler weiß ich, dass sie in Dormagen spielen. Der eine oder andere von Ihnen hat sicher auch Potential.
Du bist ja sehr technikaffin, was ist Dir dabei wichtig?
Die Technik hilft uns, schneller im Spielbetrieb Entscheidungen zu treffen, aber auch reagieren zu können, da müssen wir uns immer weiterentwickeln und mit der Zeit gehen. Auch die Kommunikation wird dadurch gestärkt.
“Lebe jeden Tag, als wäre es dein Bester!”, das ist dein Lebensmotto, das macht natürlich neugierig. Wie macht so ein Tag für Dich aus?
Also auf jeden Fall Gesellschaft und Aktivität, dabei ist es eigentlich egal ob mit Freunden oder Familie, Hauptsache nicht allein! Spieleabende mit Freunden, einen Sieg mit der Mannschaft feiern oder selbst Sport treiben, das sollte auf jeden Fall dabei sein.
Du bist seit 2016 aktiv im Verein und spielst Linksaußen in der 1. Herrenmannschaft. Die Mannschaft ist sehr gut in die Saison 22/23 gestartet, aktuell seid ihr Tabellenführer. Was ist dir als Spieler wichtig?
Mir ist besonders wichtig, dass es ein Mannschaftssport ist und man da eben gemeinschaftlich auch schwierige Phasen oder Rückstände meistert. Also nicht nur versucht sein eigenes Spiel durchzudrücken, sondern auch Situationen erkennt, wo man sagt “ich habe heute keinen guten Tag” und dann auch mal zurück steht. Dann aber auch wieder glänzt, wenn mein Positionspartner mal einen schlechten Tag hat. Das der Teamerfolg über allem steht und so gehen wir, als 1. Herrenmannschaft, eben auch die Saison an. Wir haben in den letzten 6 Jahren, seitdem ich da bin, häufig einen Aufstieg knapp verpasst, aber auch gezeigt, dass wir daraus lernen können. Wir sind nun einen Schritt weiter gegangen und wollen in dieser Saison beweisen, dass wir dem Erfolg der Mannschaft alles unterordnen können und keine “Ego Nummer” durchziehen. Wenn man da eine Floskel anwenden darf: Schritt für Schritt, von Spiel zu Spiel uns auf den nächsten Gegner konzentrieren und dann hoffen, möglichst gut abzuschneiden.
Das beweist ihr ja aktuell, dass das möglich ist!
Neben dem Rampenlicht der 1. Herrenmannschaft bist du noch in einer weiteren Rolle im TuS Handball aktiv.
Wie kam es dazu, dass du als stellvertretender Abteilungsleiter mit Christine die Leitung übernommen hast?
Ja, also die erste Motivation kam aus einer negativen Emotion heraus, man hat sich hier und da irgendwie geärgert, welche Entscheidungen getroffen wurden oder dass man eben nicht aus der Spielersicht dies wirklich nachvollziehen konnte. Zudem aber hat man eben auch gar nicht den gesamtheitlichen Überblick im Verein, daraus entstand die Motivation. Christine hatte damals auch gefragt, ob nicht jemand aus den jüngeren Reihen oder den Seniorenmannschaften Interesse hätte, sich einzubringen, dies war dann so der Startschuss. Durch den Zuzug letztes Jahr nach Königsdorf war auch die räumliche Nähe gegeben. Und dann war das so, dass ich sagte, ich versuche da mal mitzuarbeiten. Durch den Rückzug von Thomas im letzten Winter ist es dann auch schnell gegangen, dass ich relativ viel Verantwortung übernommen habe. Es hat mir im gesamten Team, nicht nur mit Christine, sondern auch mit Wolfgang und Andreas immer schon Spaß gemacht und das, was ich früher selber kritisiert habe, kann ich jetzt vielleicht besser machen oder verstehen, was die Hintergründe sind. Um die Kommunikation mit den Mannschaften auch transparenter zu gestalten, habe ich gesagt, ich mache das!
Stark, gerade aus der Motivation heraus nicht nur zu kritisieren, sondern selber dafür zu sorgen, Veränderung
herbeizuführen. Lehrer hauptberuflich, Spieler und dann noch die stellvertretende Abteilungsleitung.
So viel Engagement ist sehr beeindruckend, wie schafft man das alles unter einen Hut zu bekommen?
*lach* Das ist eine sehr gute Frage, wie man das schafft. Ja, so ein bisschen, wie ich es vorhin schon sagte, wenn es mir wichtig ist, stehe ich dahinter. Man muss sich die Zeit gut einteilen, aber es bleibt immer auch etwas auf der Strecke. Wir würden gerne noch mehr erreichen wollen, wie zum Beispiel die Saison feiern oder mehr für die gesamte Abteilung organisieren. Aber dann muss man eben schauen, was aktuell das Wichtigste ist, was nicht liegen bleiben kann. Im letzten halben Jahr sind Themen wie Spielbetrieb und Umzug in die neuen Hallen, was on top kam, daher etwas liegen geblieben, aber das gehen wir jetzt auch an. Ein bisschen Zeit ist ja immer, bin ja eh viel in der Halle und dann kann man direkt etwas regeln.
Die Aufgabe in der Abteilungsleitung ist ein spannendes, aber auch herausforderndes Umfeld, was möchtest du aus der neuen Verantwortung heraus für den Handball beim TuS erreichen?
Ich möchte vor allen Dingen dafür sorgen, dass wir alle unser Hobby ausüben können. Das sind dann Themen, wie Spielbetrieb aufrechterhalten, organisieren und planen, aber eben auch versuchen, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Wegen der geschlossenen Halle ist es mir wichtig, dass der Ablauf funktioniert, die Kinder wieder regelmäßig trainieren können und möglichst allen Mitgliedern gerecht zu werden.
Neben den kurz- oder mittelfristigen anstehenden Themen, wo siehst du unsere Handballabteilung in 5 Jahren?
Ich möchte auf jeden Fall dann wieder in der Gerhard Berger Halle stehen! *lach*
Selbst habe ich da gar keine sportlichen Vorgaben, das ist Franzs Thema, ich möchte aber, dass wir als Verein eine starke Gemeinschaft bilden, auch in 5 Jahren. Dass sich alle mehr einbringen und gemeinsame Aktionen unterstützen, so dass wir inhaltlich aber auch finanziell gut dastehen. Wichtig ist auch, dass die Mannschaften weiter so bestehen können, so dass Spieler, wie ich, dann in 5 Jahren, immer ihren Platz finden. Wir allen Interessierten die Möglichkeit bieten, Handball zu spielen.
Im Oktober haben wir ja den Familyday, das ist ja auch schon eine tolle Aktion, die Community zu stärken, ist das etwas, was Du besonders stärken möchtest?
Der Familientag ist ein gutes Beispiel von dem, was ich mir wünsche. Das ist aus den Mannschaften, dem Verein selbst herausgekommen, in dem Fall war es u.a. Ole (zusammen mit Laura), welcher als Trainer der 1. Damen und ehemaliger Spieler nie den Kontakt zum TuS verloren hat und sagte “Hey, ich habe hier eine Idee, wäre das nicht eine coole Aktion!?”. Und er hat es nicht nur vorgeschlagen, sondern dann auch gesagt, “Ich nehme die Organisation mit Unterstützung selbst in die Hand”.
Genau das macht ja auch einen Verein aus, also es ist ja nicht so, dass der Vorstand alles abarbeiten soll oder muss, sondern dass Anregungen, Wünsche und Ideen eingebracht werden und dann in Gruppen, ähnlich wie der Newsletter entstanden ist, mit “ich habe da Lust drauf oder Ahnung von” angegangen wird. Dann gehe ich das auch mit an!
Um diese Ziele erreichen zu können, was würdest du dir von den Mitgliedern der Handballabteilung
wünschen?
Ich würde mir wünschen, dass wir enger zusammenrücken, also auch den Support in der Halle. “Ich gehe nicht nur zu dem Spiel der eigenen Mannschaft oder der besonders guten Teams, sondern auch zu anderen, um sie zu unterstützen.” Die Halle als Ort der Zusammenkunft, wo man ins Gespräch kommt, Wünsche äußern kann und sich einbringt, weil WIR sind ja der Verein!
Eine Frage habe ich da noch, es heißt, du hättest ein gutes Händchen als Kassenwart der 1. Herrenmannschaft gehabt, was war das Geheimnis dahinter?
*lach* Das größte Geheimnis ist Konsequenz! Man setzt Regeln, um diese einzuhalten. Wenn man 2 Minuten zu spät ist, dann ist man 2 Minuten zu spät und dann wird das auch aufgeschrieben. Das kam am Anfang in der Mannschaft nicht gut an, aber dann haben sich alle daran gewöhnt und die Mannschaftsfahrten und Feiern haben darunter nicht gelitten. *lach* Mein Nachfolger hat das auch übernommen.
Vielen Dank für das spannende Interview und gutes Gelingen für die Umsetzung deiner Vorstellungen!